Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch

"Lange, zu lange Zeit haben mich in meiner Haltung und in meinem Handeln viel zu sehr das Wohl der katholischen Kirche und viel zu wenig die Anteilnahme am Leid der Betroffenen und die Fürsorge für die Opfer geleitet."

Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch wendet sich an die Betroffenen von sexualisierter Gewalt

In seiner Erklärung, die sich auch an die Angehörigen der Betroffenen und die Katholikinnen und Katholiken richtet, sagt er: „Ich habe mit meinem damaligen Verhalten und Handeln, Dokumentieren und Entscheiden gravierende Fehler gemacht und die Gefahren – auch von erneutem Missbrauch – verkannt.
Ich bekenne mich ausdrücklich zu meiner Schuld.“

Erklärung

31.08.2022 / 06.10.2022

Den vollständigen Text der Erklärung finden Sie hier und als
druckbares PDF. Aktuelle Stellungnahmen finden Sie zukünftig hier.

Aufarbeitung

Arbeitsgruppe „Machtstrukturen und Aktenanalyse“

Das Erzbistum Freiburg hat eine Arbeitsgruppe „Machtstrukturen und Aktenanalyse“ eingerichtet, um anhand exemplarischer Missbrauchsfälle Verantwortlichkeiten und Formen der Vertuschung von Missbrauch zu analysieren und aufzuarbeiten.

Die Arbeitsgruppe besteht seit Frühjahr 2019 aus vier externen Personen aus Justiz und Kriminalpolizei. Sie soll nach der Selbstauskunft des Erzbistums unabhängig und eigenständig arbeiten.

Am 19.09.2022 hatte das Erzbistum veröffentlicht, dass die für Oktober des Jahres geplante Veröffentlichung des Berichts zum früheren Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Erzdiözese Freiburg der zusätzlichen rechtlichen Absicherung bedarf und deshalb verschoben werden muss.

Der Abschlussberichts wurde am 18. April 2023 im Rahmen einer Pressekonferenz durch die Arbeitsgruppe „Machtstrukturen und Aktenanalyse" den Bericht vorgestellt. Veranstalter dieser Pressekonferenz war die unabhängige GE-Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Freiburg. Der Bericht ist hier oder auf der Seite der GE-Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Erzdiözese Freiburg hier abrufbar.

Aktuelle Informationen zur Aufarbeitung im Erzbistum Freiburg finden Sie hier.

Mitwirkung Dr. Robert Zollitsch

Der Alterzbischof hat bei der Aufarbeitung aktiv mitgewirkt. Am 06.02.2020, 12.02.2020, 24.09.2020 und 11.02.22 führte er mehrstündige Gespräche mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die dokumentiert wurden.

Um zur Aufarbeitung beizutragen, hat Dr. Robert Zollitsch mehrfach um Einblick in die Unterlagen der laufenden Untersuchung, um eine direkte Auseinandersetzung mit ihm sowie ein persönliches Gespräch mit den Verantwortlichen im Erzbistum Freiburg gebeten.

Bis heute haben weder das Erzbistum noch die Arbeitsgruppe „Machtstrukturen und Aktenanalyse“ diesen Bitten entsprochen.

Stellungnahmen zur

Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Erzbistum Freiburg

Stellungnahme anlässlich der Veröffentlichung des Abschlussberichts

17.04.2023

Alterzbischof Dr. Robert Zollitsch hat sich aus Rücksicht auf die Betroffenen von sexualisierter Gewalt und aus Respekt vor der notwendigen und vollständigen Aufarbeitung Schweigen auferlegt.

Der vollständige Text der Stellungnahme findet sich hier.

Stellungnahme Verzicht

21.04.2023

Alterzbischof Dr. Robert Zollitsch gibt den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg und die Große Staufermedaille in Gold zurück. Zudem verzichtet er auf eine Beisetzung in der Bischofslege des Freiburger Münsters.

Der vollständige Text der Stellungnahme findet sich hier.

Zeitschiene

(Zuletzt aktualisert am 27.04.2023)

  • Gravierende Fehler

    Zollitsch ist verantwortlich

    Als Personalverantwortlicher (1983 – 2003) und Erzbischof ( 2003 – 2013) ist Zollitsch für schwerwiegende Fehler im Umgang mit Fällen von sexualisierter Gewalt und einen unangemessenen Umgang mit Betroffenen verantwortlich.

  • Erste Fälle öffentlich

    Die ersten Fälle sexuellen Missbrauchs am Canisius-Kolleg in Berlin werden öffentlich.

  • Abschluss Frühjahrs-Vollversammlung DBK in Freiburg

    Zollitsch zieht Konsequenzen

    Zollitsch schafft die Aufgabe eines Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen sexuellen Missbrauchs. Die Erklärung der Bischöfe zu den Fällen sexuellen Missbrauchs wird durch Erzbischof Zollitsch verfasst.

  • Persönlicher Bericht an den Papst

    Erste öffentliche Entschuldigung

    Erzbischof Zollitsch berichtet dem Papst – auch angesichts der Irland-Skandale – über das Thema sexueller Missbrauch in Deutschland. Bei einer viel beachteten, internationalen Pressekonferenz im Vatikan entschuldigt er sich bei den Betroffenen von sexualisierter Gewalt.

  • Runder Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“

    Mitwirkung der Bischofskonferenz

    Auf Drängen von Zollitsch wirkt die Deutsche Bischofskonferenz am Runden Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“ bei der Bundesjustizministerin mit.

  • Leitlinien zum Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs

    Zollitsch maßgeblich am Zustandekommen beteiligt

    Die Leitlinien zum Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs werden in Kraft gesetzt.

    Ein bundesweit einheitliches System von Präventionsbeauftragten wird geschaffen.

  • Schuldbekenntnis

    Persönlich und im Namen der Bischöfe

    Während der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hält Erzbischof Zollitsch im Eröffnungsgottesdienst ein international beachtetes Schuldbekenntnis für die Betroffenen sexuellen Missbrauchs.

  • Zentrales Koordinierungssystem

    für die materielle Anerkennung erlittenen Leids

    Der Vorsitzende Erzbischof Zollitsch und weitere Mitwirkende rufen das Zentrale Koordinierungssystem für die materielle Anerkennung erlittenen Leids ins Leben.

  • Vertrauliche Gespräche im Vatikan

    zur Begegnung des Papstes mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt

    Auf die Empfehlung von Zollitsch hin werden vertrauliche Gespräche im Vatikan geführt, um eine Begegnung von Papst Benedikt XVI. mit Missbrauchsopfern während der Deutschlandreise zu ermöglichen.

  • Begegnung des Papstes mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt

    Vermittlung durch Erzbischof Zollitsch

    Papst Benedikt XVI. begegnet Betroffenen sexuellem Missbrauch in Erfurt.

  • Forschungsprojekt zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs

    Vorsitzender macht Druck

    Auf Druck von Zollitsch wird das interdisziplinäre Forschungsprojekt zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs mit Prof. Christian Pfeiffer ins Leben gerufen.

  • Forschungsprojekt scheitert

    Widerstand einiger Bistümer

    Das interdisziplinäre Forschungsprojekt zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs mit Prof. Christian Pfeiffer scheitert.

  • Studie „Sexuelle Übergriffe durch katholische Geistliche in Deutschland“

    Analyse forensischer Gutachten 2000–2010

    Die erste – bis heute maßgebliche Studie – durch die Bischofskonferenz unter dem Vorsitz von Zollitsch beauftragte Studie von Prof. Leygraf erscheint.

  • MHG-Studie

    Interdisziplinäres Forschungsprojekt zum Thema Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland

    Der Vorsitzende Zollitsch drängt die Vollversammlung, ein neues Projekt – diesmal breiter aufgestellt – ins Leben zu rufen. Daraus wird – über Amtszeit Zollitschs als Vorsitzender hinaus – die MHG-Studie.

  • 179 Fälle

    Bistumsinterne Aufarbeitung

    Unter Mitwirkung von Offizial Stefan Burger und Dr. Angelika Musella lässt Erzbischof Zollitsch den Missbrauch im Erzbistum Freiburg aktenmäßig aufarbeiten. In einer Liste werden 179 Fälle dokumentiert.

  • Erzbistum Freiburg ermittelt 185 Missbrauchsopfer

    Externe Studie

    Für die Zeit von 1942 bis 2013 seien 185 Opfer ermittelt, teilt das Erzbistum mit. Ein Großteil der Übergriffe habe sich von 1960 bis 1990 ereignet. In 38 Fällen seien die Täter strafrechtlich verurteilt worden.

  • „Hätte Missbrauch anzeigen müssen“

    Zollitsch räumt Fehler ein

    Der frühere Offizial und jetzige Freiburger Erzbischof Stephan Burger wirft seinem Amtsvorgänger Zollitsch Fehler vor. Zollitsch reagiert mit einem Videointerview. Er räumt Fehler ein und bittet erneut um Verzeihung.

  • Mitwirkung bei Aufarbeitung der Fälle sexualisierter Gewalt im Erzbistum Freiburg

    Mehrstündige Gespräche

    Zollitsch führt drei lange und dokumentierte Gespräche mit Mitarbeitern der Arbeitsgruppe „Machtstrukturen und Aktenanalyse“.

  • Weitere Mitwirkung bei Aufarbeitung im Erzbistum Freiburg

    Schriftliche Antworten

    In fünf Briefen beantwortet Zollitsch alle weiteren Fragen der Arbeitsgruppe „Machtstrukturen und Aktenanalyse“.

  • Angebot für systemische Aufklärung

    Zollitsch bietet weiteren aktiven Mithilfe

    Er wendet sich nochmals persönlich an die Arbeitsgruppe und bietet seine aktive Unterstützung bei der Aufklärung der systemischen systematischen Hintergründe an.

  • Erneute Befragung

    Erzbischof Zollitsch führt ein weiteres Gespräch mit Mitarbeitern der Arbeitsgruppe „Machtstrukturen und Aktenanalyse“.

  • "Ich bekenne mich ausdrücklich zu meiner Schuld."

    Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch wendet sich an die Betroffenen von sexualisierter Gewalt.

  • Offener Brief des Betroffenenbeirates

    Der Beirat fordert Robert Zollitsch zu aktivem Handeln auf. Der Text des Briefes findet sich hier.

  • Mitwirkung

    „AG Machtstrukturen und Aktenanalyse“ greift Angebot des Alterzbischof, bei einer fachgemäßen Aufarbeitung weiter mitzuwirken, nicht auf.

  • Austausch zu Forderungen

    Betroffenenbeirat und Alterzbischof sind in einem Austausch zu den Inhalten der Forderungen des offenen Briefs.

  • Abschlussbericht

    Im Rahmen einer Pressekonferenz stellt der Arbeitsgruppe „Machtstrukturen und Aktenanalyse" ihren Abschlussbericht vor.

  • Eröffnung eines kirchenrechtlichen Verfahrens

    Erzbischof Burger hat nach den Regelungen der Verfahrensordnung "Vos estis lux mundi" eine dienstrechtliche Voruntersuchung gegen Dr. Robert Zollitsch angestoßen.

  • Rückgabe Bundesverdienstkreuz

    Mit einem Schreiben an Herrn Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier gibt Dr. Zollitsch den Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zurück.

  • Verzicht auf Bischofsgruft

    Dr. Zollitsch teilt dem Freiburger Erzbischof mit, dass er auf eine Beisetzung in der Bischofsgruft des Freiburger Münsters verzichtet.

  • Verzicht auf Staufermedaille und Verdienstorden

    Alterzbischof Zollitsch gibt auch den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg und die Große Staufermedaille in Gold zurück.

  • Staatsanwaltschaft

    Dr. Zollitsch hat gegenüber der Staatsanwaltschaft Freiburg seine vollumfängliche Kooperation angezeigt.

Hilfsangebote

Sie haben selbst Missbrauch erlebt oder wissen von einem Verdachtsfall und möchten ihn melden?

Auf Anregung des Betroffenenbeirats im Erzbistum Freiburg wird hier auf die Hilfs- und Beratungsangebote, die das Erzbistum anbietet, hingewiesen.

Alle Informationen, Hilfsangebote und auch konkrete Ansprechpartnerinnen und -partner finden Sie hier.

Presse

Stellungnahme Verzicht, 21.04.2023
  • Stellungnahme Verzicht, 21.04.2023
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Stellungnahme vom 17.04.2023
  • Stellungnahme anlässlich Veröffentlichung, 18.04.2023, 10:30 Uhr
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Text Erklärung Dr. Zollitsch, 06.10.2022
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Video Erklärung SD
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Video Erklärung HD
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Video Erklärung 4K
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Audio Erklärung
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Porträt
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Pressekontakt

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Prof. Dr. Marco Mansdörfer

E-Mail: presse@robert-zollitsch.de

Tel.: +49 (0) 163 369 05 04

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